Hei Roland,
„Ferda-torsk“ nennt man hier den Dorsch-Stamm, der weite Wanderungen macht und dann im Frühjahr (März/April) aus der Nordsee zum Laichen in die Fjorde kommt. „På ferde“ bedeutet soviel wie „auf der Reise“.
Im Norden hat man den Stamm der aus der Barentsee kommt („skrei“ = „å skride“), als Wander-Dorsch. Skrei wird man kaum südlich von
Stad antreffen, dafür findet man dort aber eine Reihe von Wanderstämmen, die aus der Nordsee in die Fjorde ziehen.
Im Süden heißt der Wanderdorsch „Gregorius-torsk“, weil er traditionell immer am 12.März, dem ersten Todestages von Papst Gegorius eintrifft.
In der Gegend um Karmøy, Stavanger ist die Angelei auf den Wanderdorsch auch ziemlich populär.
Genetisch sind die Wanderdorsche die selbe Art wie die stationären Küstendorschstämme, die das ganze Jahr in den Fjorden oder an der Küste bleiben, sie unterscheiden sich nur auf drei Chromosomen zu ihren Verwandten.
Optisch kann man die Wanderform, wenn man etwas genauer hinschaut, jedoch ziemlich gut vom Küstendorsch unterscheiden.
Ich habe mal zwei Fotos gemacht wo es ziemlich deutlich wird.
Stationärer Küstendorsch:
Die Fische sind eher hochrückig, bräunlich, gelblich gefärbt.
Wanderdorsch („Ferda-Torsk“):
Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper eher länglicher, spitz zulaufender und der ganze Körper eher schlanker. Man sieht das die Fische viel schwimmen und Muskelmasse über den gesamten Körper aufgebaut haben. Die Bezahnung ist auch deutlich mehr ausgeprägt, als beim Küstendorch. Das sind ausgesprochene Raubfische.
Von der Färbung sehen sie aus wie die typischen Skrei, - grauer Rücken und ein heller Bauch.
Es ist also nicht jede größere Laichdorsch den man hier im Winter fängt ein „Skrei“ (der kommt nicht bis zu uns in den Süden, auch wenn es sich manch einer ganz fest wünscht 😊). Im Frühjahr laichen hier Küsten-und Wanderdorsche-Stämme.
Küstendorsch..
Wenn ich mal wieder „Ferda-Torsk“ bekomme, ist das für mich da immer was ganz besonders. Sind irgendwie faszinierendes Fische. 😊
Gruss
Smolt