Hallo,
Ich hab hier interessiert mitgelesen und bin doch einigermaßen erstaunt, wie viel Material teilweise in den vorfächern verbaut wird.
Im habe im Sommer sehr viel auf Rotbarsch geangelt - teils alleine, vor allem aber mit Gästen auf guidingtouren. Gerade diese Touren (häufig mit 4 anglern an bord) haben mich da geprägt.
Zu erst mal vorneweg: viel wichtiger als das vorfach oder der köder ist der Platz. Das dürfte auch jedem klar sein. Manche Gäste haben tierisch auf ihre teuren (gekauften) vorfächer und Montagen geschimpft, weil sie nur haie gefangen haben. Das lag aber immer an der falschen platzwahl. Wenn man die Rotbarsche gefunden hat, ist es so ziemlich wumpe, welche haken mit welchem köder runtergehen - die Brüder sind nicht wählerisch.
Die vorfächern, die wir auf unseren Touren benutzen, baue ich selbst. Das geht sauschnell und ist günstig. Dicke monofile ist so ziemlich das einzige angelzubehör, das günstig in norge zu kriegen ist. Ich kaufe das Zeug immer bei Mekk, da kosten 500m 1mm ungefähr 12 Euro - da kannste nicht meckern. Ich binde daraus ganz simple, 10 bis 11 Meter lange vorfächer mit 5 haken. Alle 2 meter einer. Mehr haken bringen keinen Vorteil. Vor die haken kommt gar nix - kein Schlauch, kein Wirbel, kein nix. Das ist alles nur überflüssiger plastemüll, der im Ernstfall im Meer (und damit mittelbar in uns) bleibt. Messbare Effekte hat das Zeug eh nicht.
Der Vorteil an der steifen, dicken Schnur und den wenigen haken liegt für mich ganz klar am handling der Montagen. Bei rotbarschtouren hab ich selten selber geangelt, sondern war nur damit beschäftigt, haken zu lösen, Fische zu versorgen oder das Boot zu handeln. Bei so viel fummelei wird man schnell empfindlich, was komplizierte Montagen angeht.
Kurz gesagt: dicke Schnur, 5 schlaufenknoten, 5 haken, 1 Wirbel am Ende. Funktioniert immer, kostet kein Geld und lässt sich in 2 Minuten auch bei Welle zusammenbinden.
Grüße