Saltstraumen Brygge 2020

Dresdner

Stammnaffe
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6 März 2019
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Hallo liebe Naffen,

nun auch mal von mir ein kleiner Bericht von unserer diesjährigen Saltstraumentour.
Der Ursprunsplan lautete, mit 6 Leuten per Flugzeug im April nach Nordnorge zu fliegen. Das wurde aus bekannten Gründen nix.
Da wir ohne Reiseveranstalter direkt im Camp gebucht hatten, saß dort unser Ansprechpartner.
Optimistisch wie wir waren, wurde kurzerhand ein neues Zeitfenster gesucht was sich im Juni fand. Die Crew reduzierte sich leider um 2 Leute.
Auch im Juni wurde es nix, wie ihr alle wisst.
Also ein neues Zeitfenster aus dem Kalender massiert und das ganze auf Ende Juli verschoben. Das war terminlich unsere letzte gemeinsame Chance. Der Fisch musste aus dem Wasser und überhaupt! Das muss jetzt einfach mal klappen.
Die Norweger hatten das Einsehen und machten rel. pünktlich die Grenze für uns auf :laola:

Mit von der Partie waren mein Bruder (dieses Jahr runde 50 Lenze), unser Vater (fitte 75) ein bewährter, guter Freund der schon voriges Jahr dabei war (auch schon mit ner 5 vorne...) und meine Wenigkeit (zarte 44 Jahre) und derjenige, der das ganze angezettelt hat vor einigen Jahren und nicht mehr davon los kommt :a055:

Fliegen erschien uns wg. der Gesamtsituation zu unsicher, also wurde ein T6-Transporter gechartert und der Landweg gewählt.
Ursprünglich wollten wir wg. der Einreisebestimmungen von Dresden über Warnemünde-Gedser und die Öresundbrücke direkt bis kurz hinter die norwegische Grenze fahren.
Das war uns aber zu stressig, also wurde umdisponiert und Kiel-Oslo gebucht. Ein wahrer Glücksgriff wie sich herausstellte.
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Was für ein Arsch!😊
Ich kann das nur jedem empfehlen. Die Überfahrt war total entspannt, die Buffets sind legendär und man kommt ausgeschlafen morgens in Oslo an.
Die Strecke von Oslo zum Camp haben wir uns in zwei Tage aufgeteilt. Übernachtet haben wir im "Storforsen Camping" in der Nähe der E6 in einer einfachen Hütte. Schlafsäcke hatten wir dabei, erleichtert das ganze ungemein.
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Am nächsten Tag rollten wir nach einem Zwischenstop am Polarkreis am Nachmittag im Camp ein. Das Empfangswetter war bissl grau und nieselig, aber im Norden gehört das dazu.
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Wir bekamen ein Apartment im alten Teil der Anlage, im ehem. Restaurant wem das was sagt.
Das bedeutet einen Platz in der ersten Reihe mit Blick von der Terrasse aufs Filetierhaus und die Straumenbrücke im Hintergrund.
Man kann also immer sehen, was die "Konkurenz" so an Land schafft :a055:
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Aus dem Wohnzimmer hatten wir direkten Fjordblick und Seitblick zum Straumen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit auspacken, Boot übernehmen, auftackeln und Pläne schmieden.
Fortsetzung folgt......
 
Wir bekamen ein Apartment im alten Teil der Anlage, im ehem. Restaurant wem das was sagt.
Das bedeutet einen Platz in der ersten Reihe mit Blick von der Terrasse aufs Filetierhaus und die Straumenbrücke im Hintergrund.
Man kann also immer sehen, was die "Konkurenz" so an Land schafft :a055:
Anhang anzeigen 152154
Aus dem Wohnzimmer hatten wir direkten Fjordblick und Seitblick zum Straumen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit auspacken, Boot übernehmen, auftackeln und Pläne schmieden.
Fortsetzung folgt......
Feiner Bericht Dresdner:a020: machst du richtig gut und sehr unterhaltsam.Viel Erfolg auf dem Wasser wünsch ich euch. Gruß vom Reiner:a010:
 
....und weiter gehts.
Kleine Ergänzung zu oben, wir sind schon wieder zu Hause (leider), die Tour ging vom 21.07- 02.08. (ab/an Haustür)

Der erste Angeltag:
Als erstes mussten wir das Boot, speziell den Steuerstand von der Möwenscheiße befreien. Wenig Gäste im Frühjahr ->wenig Bootsbewegungen.
Aber kein problem, wenn der Hochdruckreiniger direkt auf dem Steg installiert ist.
Unser "Arbeitsplatz" für die nächsten Tage
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Von Kurt bekamen wir den Tip, "fahrt doch mal in den Fjord hinter, da war eine Gruppe gestern welche recht erfolgreich"
Von Kurt (der ohne Helm und ohne Gurt, siehe Bericht von Regloh) wird noch zu berichten sein.
Aber ich schweife ab, wir wollten ja raus zum angeln. Also Hebel auf halb8 und Kurs 60° (so ungefähr 😁) in Richtung Fjord
Wir kamen aber nur bis zur Stromleitung, die quer über den Fjord ging.
Raubende Möwen am linken Fjordufer!
Vorsichtig in den Schwarm gefahren und das Gerödel runter gelassen war quasi ein Vorgang :-)
Es folgte eine Köhlerparty, mit Pollack und Dorschbeteiligung. Ein kleiner Rotbarsch konnte sich auch nicht zurückhalten und wollte unbedingt mit!
Aber das ist ja absolut typisch für 18m Tiefe!😳
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Damit war der erste Druck schon mal weg :a055:

Anschließend ging es doch noch in den Fjord auf die "Buttwiese" rechter Hand zwischen den Pins. Dort wurde Gummigefischt und ich habe einen ganzen Köhler an der Köhlerkugel zwischen 40 und 60m gebadet. Auf der zweiten Drift hatte ich einen vorsichtigen Anfasser, ich ließ ihm Zeit. Er nuckelte noch ein bisschen am Köhler herum. Irgendwann verlor ich die Geduld und setzte den Anhieb. Huiiiiiiii! Die war Rute krumm und es ging ab in Richtung Grund.
Leider war das Vergnügen von kurzer Dauer, er stieg aus, bevor der Drill richtig beginnen konnte. Aber das war die Bestätigung, das es Fisch gab!
Da es keine weiteren Bisse gab, gibgs erstmal zurück ins Camp. Wir hatten Hunger.
Es gab frischen Pollack, ein Gedicht!
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Fortsetzung folgt, es wird von Geheimwaffen, Sternstunden und Kurt zu berichten sein.............
 
Am nächsten wollten wird Schellfisch fangen, als ab durch den kleinen Straumen und danach links abgebogen. Auch ein Tip von Kurt.
Leider kannten den Tip die Schellfische auch, jedenfalls war keiner mehr da, als wir den Fjord-Seitenarm absuchten. :bindagegen:
Oder wir waren einfach zu doof?
Mal ein Ausflug ohne Fisch, aber trotzdem eine landschaftlich schöne Ecke.
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Am Abend sind wir dann nochmal rausgefahren und zwar in Richtung offener Saltfjord.
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Dort hatten wir einen wunderschönen Angelabend mit ohne Wind, und damit auch keiner Drift. :p075:
Also habe ich mal das Rotbarschvorfach vorgeschalten, garniert mit ein paar Köhlerfetzen lies sich doch promt ein Rotbarsch überreden. Meiner erster gezielter und in der richtigen Größe 🙂
Das Ergebnis der Ausfahrt sah dann so aus:
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Keine Masse, aber Klasse 😁
Fortsetzung folgt.....
 
Sehr schön geschrieben und bebildert von @Dresdner . :a020: :a020: Auch die Karten-Dokumentation ist prima!:a020::a020:

Ich bin gespannt auf die Fortsetzungen - vor allem der Vergleich von Mai (da waren wir vor Ort in 2019) zu Ende Juli....


Von Kurt bekamen wir den Tip, "fahrt doch mal in den Fjord hinter, da war eine Gruppe gestern welche recht erfolgreich"
Von Kurt (der ohne Helm und ohne Gurt, siehe Bericht von Regloh) wird noch zu berichten sein.

Ja - unser Kurt, ohne Helm und ohne Gurt..:biglaugh:😎


Würde ich mitlaufen lassen, wenn der auftaucht.... :biglaugh: 😎
 
Ja genau, ohne Helm und ohne Gurt!
Am zweiten Tag war ein Filmteam vor Ort, was ein Jetboard promoten wollte. Das ist wie ein Surfbrett, allerdings mit elektrischem Jetantrieb betrieben. Mehr als 50km/h schnell!:eek1:
Gesteuert wird es drahtlos mit einer Art Joystick in der Hand. Hab leider den Herstellernamen vergessen. Liegt bei ca.12k€ so ein Gerät.....
Jedenfalls ist Kurt mit dem Ding über den Fjord geheizt als hätte er noch nie was anderes gemacht. Leider konnten wir nur das letzte Stück zum Ufer auf Video festhalten.

Am letzten Tag, bei der Boots-Rückgabe lief unser Kurt irgendwie komisch und hielt sich beim runterlaufen zum Steg am Geländer fest.
Auf Nachfrage meinte er, beim Umsteigen vom Boot aufs Jetboard ist er ausgerutscht und auf die Bootsreling geknallt. Dabei hat er sich wohl ein paar Rippen angeknackst. Nichts besonders meinte er noch, bei seinem Hobby Kickboxen passier das wohl öfter mal.....🤪
Kurt, ohne Helm und ohne Gurt. Wohl die coolste Socke im Norden........
 

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......und dann war Sonntag!
Die Sonne schien vom nordnorwegischen Himmel, der Wind hielt sich in Grenzen, Vorhersage stabil.
Am ersten Tag meinte Kurt noch was von "very good fishing out there".
Also wollten wir mal gucken, was da dran ist, "out there".......
Dafür musste der Hebel nicht nur auf halb8, sondern auf den Tisch!
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Wetter und Stimmung bestens!
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Ziel der Ausfahrt war diese Gegend:

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genauer dort hin:

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Nach ein paar Zwischenstops auf dem Weg nach draußen ohne Erfolg, kamen wir zum Ziel.
Der Blick aufs Echolot war nicht soooooo schlecht:19:
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Was sich in danach an Bord abspielte, ist mit Worten nicht zu beschreiben!
.....
Hab einen Großen, gib mal das Gaff!
...
Geht nich, hab grad selbst einen dran.
......
Hilf mir mal, ich hab zwei auf einmal (1 Meterdorsch auf den Pilker, der andere auf den darübergeschalteten Makk).
....
Warte mal, meine tote Rute kreischt gerade!!!


Wir waren zeitweise zu viert gleichzeitig im Drill!
Ein Butt (leider untermaßig) biss auf einen Gummimakk!
Wir waren im Anglerparadies!
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In Windeseile war die erste Wanne voll!
Wir erlebten einen Angeltag, wie wir ihn lange nicht vergessen werden. Sternstunden!!
Mein Vater hatte den größten Dorsch des Tages und auch der ganzen Tour, ca 120cm. Unser Zollstoll war nur 80cm lang, und wir mussten zweimal ansetzen :a055:
Das Mittel der Wahl war das Überbeißersystem mit 400g-Pilker, Köderfische gabs zu Hauf! Gelb-rote Makks wurden auch sehr gern genommen.
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Geschafft durch die Sonne und viele Drills fuhren wir irgendwann glücklich und zufrieden mit schwerer Last zurück. Anschließend standen wir noch drei Stunden im Filtierhaus....
Richtig, es ist weit zu fahren, aber wenn die Bedingungen stimmen "out there" lohnt sich das doppelt und dreifach. Landschaftlich sowieso und anglerisch erst recht. Ein bischen Drift braucht man aber trotzdem wie wir einige Tage später gelernt haben 🙂...........

Fortsetzung folgt....
 
Es wird Zeit, das es mal wieder weiter geht.
So ein Tag ist schwer zu toppen, aber wir haben es zumindest versucht.
Eines schönen Abends fuhren wir in den Fjord, um dem Butt auf die Pelle zu rücken. Dorsch hatten wir ja erstmal, es sollte noch ein maßiger Butt her.
Diese Ecken haben wir abgeklopft:
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Ein paar Bisse hatten wir auf Gummifisch, allerdings scheint dort eher die Kinderstube zu sein, die waren alle untermaßig.
Ziwischendurch flog mit beim fahren noch die Mütze, jetzt wweis ich auch, wozu wir den Kescher auf dem Boot hatten:a055:
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Butt gibts nicht auf Bestellung (zumindest nicht bei uns). Ist ja Meeresangeln und kein Supermarkt :-)
Aber es war trotzdem eine schöne Ausfahrt.
 
Sooo, nun wird aber mal Zeit, das hier noch was kommt. Irgendwie waren in letzter Zeit immer andere Dinge wichtig.
Als erstes, @Ralf: die Insel heisst "Givaer"
Eines schönen Tages mit gutem Wetter solltte es zu den vorgelagerten Inseln am Flughafen gehen. Genaugenommen dahin:
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Dort tat sich aber nicht so vlel wie erhofft.
Das Wetter war gut also gings weiter raus, bis hinter die Insel Landegode. Landschaftlich ein Traum, sie erinnert stark an die Lofoten. Dummerweise hab ich davon kein Foto gemacht:confused1:
Dort angekommen, gestaltete sich das angeln sehr interessant, Fallböen pfiffen von den Bergen herunter, sodass wir uns erstmal zuimelich im Windschatten der Insel verstecken mussten. Irgendwann lies der Wind nach und die umliegendnen Untiefen wurden beackert.
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Es gab einigen Lumben, bei meinem Bruder stieg ein schöner Dorsch auf Gummmifisch ein und bei mir wurde es langsmal mal Zeit, meine Geheimwaffe zu Einsatz bringen.
Der einzig wahre, jahrelang nach den modernsten Erkenntnissen der Wissenschaft und durch unzählige Testläufe optimierte DORSCHLÖFFEL.
Seht selbst:
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Ist alles totaler Quatsch, ich hatte im Winter mal ne Idee.:a055::lacher::a055:
Und das schlimmste ist, sie hat funktioniert :19:
Zu allem Überfluss besuchten uns noch Delefine, ein weiterer Traumangeltag!
 
Der Urlaub neigte sich langam dem Ende entgegen, wir wollten am letzten Abend nur noch ne kurze Ausfahrt machen und hauptsächlich das schöne Wetter genießen. Also ab durch den Straumen, rechts blinken und mit Schwung um die Ecke in Richtung "Buttwiese".
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Dort wurde einfach nochmal entspannt ein bischen Gummifisch gebadet und der Sonne zugeguckt, wie sie bei Bödo langsam die Bergkante runterrollt und verwindet.
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Dabei wollte sogar wirklich noch ein Butt mit ins Filetierhaus kommen, aber er war 3cm zu kurz. Also schwimmt er wieder und hat versprochen, bei unserem nächsten Besuch nochmal vorbei zu schauen :a055:
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...wie die Zeit vergeht - Hammer!
Vielen Dank für die Zeilen über Eure Zeit am Straumen - so ein Scheiß - hab jetzt Fernweh...
 
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